Wie lässt sich Lernen ansprechender und wirkungsvoller gestalten?
Das Lernen im Metaverse bietet einzigartige Möglichkeiten, Bildung ansprechender und wirkungsvoller zu gestalten. Durch die Integration von virtueller Realität (VR) und Augmented Reality (AR) in Lernumgebungen können immersive Erfahrungen geschaffen werden, die das Engagement und die Motivation der Lernenden erhöhen. Es ist eine weitere Möglichkeit, im Blended Learning für mehr Interaktivität und Praxisbezug zu sorgen. Wie kann dies in der Praxis aussehen?
4 BEISPIELE aus der Praxis
Virtuelle Exkursionen in der Schule
Eine Schule nutzt VR, um ihren Schülern eine virtuelle Exkursion zum Großen Barriereriff zu ermöglichen. Die Schüler tragen VR-Headsets und können die Meeresumwelt erkunden, interaktive Meereslebewesen kennenlernen und den Einfluss des Klimawandels auf das Riff sehen.
Positive Auswirkungen: Diese Erfahrung kann das Bewusstsein und das Verständnis der Schüler für Umweltwissenschaften vertiefen. Durch die immersive Erfahrung sind sie eher motiviert, sich für den Umweltschutz zu engagieren und lernen komplexe Ökosysteme auf eine Weise kennen, die durch traditionelle Lehrmethoden nicht möglich ist.
Lernen einer (neuen) Sprache
Eine Sprachlernplattform verwendet VR, um Nutzern zu ermöglichen, in eine virtuelle Stadt einzutauchen, die für die Sprache, die sie lernen, kulturell relevant ist. Nutzer können mit virtuellen Charakteren interagieren, Alltagsgespräche führen und kulturelle Sehenswürdigkeiten besuchen.
Positive Auswirkungen: Das Eintauchen in die Sprache und Kultur verbessert nicht nur die Sprachfähigkeiten, sondern erhöht auch das kulturelle Bewusstsein und die Empathie. Nutzer können die Sprache in einem kontextuellen Rahmen lernen, was zu einem tieferen und dauerhaften Verständnis führt.
Fernwartung im technischen Bereich
Ein Unternehmen im Maschinen- und Anlagenbau setzt AR-Brillen ein, um seinen Service-Technikern bei der Wartung und Reparatur von Maschinen weltweit Unterstützung zu bieten. Durch die AR-Brille können die Techniker vor Ort Echtzeit-Anweisungen und -Informationen von Experten aus der Ferne erhalten, die ihnen durch Einblendungen direkt im Sichtfeld angezeigt werden.
Positive Auswirkungen: Die Zeit für Reparaturen wird erheblich verkürzt, da die Techniker sofortigen Zugang zu Expertenwissen haben. Reisekosten und Ausfallzeiten von Maschinen werden reduziert, da viele Probleme sofort gelöst werden können. Die Genauigkeit bei Wartungs- und Reparaturarbeiten steigt, was zu einer längeren Lebensdauer der Maschinen führt.
Kollaboration/ Zusammenarbeit
Für ein Architekturbüro erfordert die Abstimmung von Design-Entscheidungen oft das physische Beisammensein des Teams und der Stakeholder, was bei internationalen Projekten logistisch schwierig und kostenintensiv ist. Das Büro setzt VR-Technologie ein, um Design-Reviews und -Abstimmungen in einer virtuellen Umgebung durchzuführen. Teammitglieder und Stakeholder können unabhängig von ihrem Standort gemeinsam durch die virtuell nachgebauten Räume gehen, Designs diskutieren und Anpassungen in Echtzeit vornehmen.
Positive Auswirkungen: Die Möglichkeit, Designs virtuell zu begehen und zu diskutieren, führt zu schnellen und fundierten Entscheidungen. Die Einsparungen durch den Wegfall von Reisen und physischen Modellen sind erheblich. Kunden können aktiv am Designprozess teilnehmen und Anpassungen sehen, bevor sie umgesetzt werden, was wiederum die Zufriedenheit erhöht.
Diese Beispiele geben einen ersten Einblick wie VR in der Praxis, einerseits für Weiterbildung aber auch für den technischen Einsatz oder die Zusammenarbeit, aussehen kann. Bei der Evaluierung für den Einsatz von VR ist es wichtig zu beachten, wo tatsächlich die Umsetzung sinnvoll ist. Immer wieder ist die „digitale Fitness“ der Teilnehmenden ein Thema. Durch ein gut durchdachtes und achtsames Erst-Onboarding gelingt es auch die „kritischen Geister“ abzuholen und Neugier zu wecken.